Orgelvorspiel

Begrüßung und Hinführung (P.H.)

Liebe Gemeinde,
auch in Fastenzeit 2020 möchten wir wieder mit Ihnen den Kreuzweg Jesu nachgehen. Dabei haben wir zurückgegriffen auf den Misereor-Kreuzweg, dessen Bilder von 14 Frauen bei einem Workshop mit dem Schöpfer des Misereor-Hungertuchs, Uwe Appold, erstellt wurden. Ihre 15 Stationen sind ebenso lebendiges Glaubenszeugnis, wie sie auch Raum für Zweifel lassen. „Ich glaube; hilf meinem Unglauben!“ (Mk 9,24)
Mit den Bildern soll nicht nur auf das Leiden Jesu auf seinem letzten Weg aufmerksam gemacht und meditiert werden. Diese Andachten reflektieren nicht nur den Leidensweg Jesu; sie weisen darüber hinaus auch auf die vielfältigen Leidenswege der Menschen unserer Tage hin und tragen die Klage darüber vor Gott. Vielleicht geht uns erst im Angesicht des Leidens so vieler Menschen in der Welt heute die Solidarität Gottes mit allen Leidenden auf. Es zeigt sich gerade im Leid die ganze Tragik, ja Tragödie der Menschwerdung Gottes.
Wenigstens die Fastenzeit ist eine Gelegenheit, alle diese Leidenswege in den Blick zu nehmen und vor Gott hinzutragen. Im Gebet daran zu erinnern, dass Hunderttausende ihren eigenen Kreuzweg gehen müssen, bei Jesus wie bei vielen anderen ohne Happy End, auch das ist der Sinn solcher Andachtsformen.
Den Frauen war es wichtig, dass neben den traditionellen 14 Stationen noch die 15. Station, die der Auferstehung, nicht fehlen sollte. Vielleicht wollten sie damit auch zum Ausdruck bringen, dass das Leiden allein noch keinen Menschen erlöst hat. Erst wo Leid und Tod ihre Macht verloren haben, zum Ende gekommen sind, tut sich der Raum auf für ein ganz neues Leben.
Lassen Sie uns jetzt hinzutreten zum Leidensweg Jesu und so vieler Menschen und ansingen und anbeten gegen all diese Schrecklichkeiten. Beginnen wir im Zeichen dieses Leidensweges, dem Kreuzzeichen: im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. AMEN.
Unser Dekanatskantor Dieter Neuhof wird dankenswerterweise unser Singen an der Orgel begleiten und uns stützen, wenn das erste Lied womöglich nicht allen bekannt sein wird.

Gemeindelied (GL 291,1-3):

  1. Holz auf Jesu Schulter, von der Welt verflucht, / ward zum Baum des Lebens und bringt gute Frucht.
    KV: Kyrie eleison, sieh, wohin wir gehn. Ruf uns aus den Toten, lass uns auferstehn.
  2. Wollen wir Gott bitten, dass auf unsrer Fahrt / Friede unsre Herzen und die Welt bewahrt.
    KV
  3. Denn die Erde klagt uns an bei Tag und Nacht. / Doch der Himmel sagt uns: Alles ist vollbracht!
    KV

1. Station: Jesus wird zum Tod verurteilt (W.M.)

Bei Matthäus lesen wir:
Damals war gerade ein berüchtigter Mann namens Jesus Barabbas im Gefängnis.
Pilatus fragte nun die Menge, die zusammengekommen war: Was wollt ihr? Wen soll ich freilassen, Jesus Barabbas oder Jesus, den man den Christus nennt?

Sie riefen: Barabbas! Pilatus sagte zu ihnen: Was soll ich dann mit Jesus tun, den man den Christus nennt? Da antworteten sie alle: Ans Kreuz mit ihm! Er erwiderte: Was für ein Verbrechen hat er denn begangen? Sie aber schrien noch lauter: Ans Kreuz mit ihm!
Als Pilatus sah, dass er nichts erreichte, sondern dass der Tumult immer größer wurde, ließ er Wasser bringen, wusch sich vor allen Leuten die Hände und sagte: Ich bin unschuldig am Blut dieses Menschen. Das ist eure Sache! Da rief das ganze Volk: Sein Blut - über uns und unsere Kinder! Darauf ließ er Barabbas frei, Jesus aber ließ er geißeln und lieferte ihn aus zur Kreuzigung.
(Mt 27, 16-17.21b-26)

Bildbetrachtung /Meditation
Pilatus ist Richter. Mord, Verrat, Betrug – das sind die Verbrechen, die er verhandelt. Gotteslästerung gehört nicht dazu. Jüdische Glaubenslehre und -praxis ist überhaupt nicht sein Fachgebiet. Gegen seinen Willen muss er sich mit jüdischen Angelegenheiten herumschlagen.
Im Gespräch mit Jesus merkt Pilatus, dass er diesen Mann eigentlich nicht verurteilen kann. „Ans Kreuz mit ihm“ und „Sein Blut über uns und unsere Kinder“ schreit die johlende Menge - immer lauter. Deshalb drückt er sich um die Entscheidung. Er weist die Verantwortung von sich, er will eine weiße Weste haben, will nicht schuld sein am Blut dieses Menschen - und wäscht seine Hände in Unschuld. Wohl deshalb wurde das Kreuz mit weißer Farbe gemalt. Die mögliche Schuld soll abgewaschen werden.

Wir wollen beten:
Gott, der du mitfühlst und barmherzig bist, du siehst, wenn wir unsere weißen Flecken nicht mit Verantwortung füllen, so dass es blinde Flecken werden. Nur du siehst sie. Wir wollen hinschauen und unsere Verantwortung wahrnehmen. Führe unsere Hände, sie zu tragen.

Zu dir rufen wir:
A: Wende dich uns zu…

Zugehörige Liedstrophe:
Ich sehe dich, o Jesus, schweigen, / da dich die Welt verdammt zum Tod; /
ach, lass dich zum Erbarmen neigen, / wenn du als Richter kommst, o Gott.


2. Station: Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schultern (R.Bf.)

Matthäus schreibt dazu:
Da nahmen die Soldaten des Statthalters Jesus, führten ihn in das Prätorium und versammelten die ganze Kohorte um ihn. Sie zogen ihn aus und legten ihm einen purpurroten Mantel um.
Dann flochten sie einen Kranz aus Dornen; den setzten sie ihm auf das Haupt und gaben ihm einen Stock in die rechte Hand. Sie fielen vor ihm auf die Knie und verhöhnten ihn, indem sie riefen: Sei gegrüßt, König der Juden! Und sie spuckten ihn an, nahmen ihm den Stock wieder weg und schlugen damit auf seinen Kopf.
Nachdem sie so ihren Spott mit ihm getrieben hatten, nahmen sie ihm den Mantel ab und zogen ihm seine eigenen Kleider wieder an.
(Mt 27,27-31)

Bildbetrachtung:
Violett steht für die Umkehr, die Verwandlung, die Veränderung. Es ist die bewegende Farbe in dem Bild, man könnte sagen, alles bewegt sich auf Jesus hin oder, von seiner Warte aus gesehen, ist er es, von dem alles ausgeht.
Wirkt das Kreuz Jesu noch lebendig, so zeigt das am Boden liegende Geflecht ein scheinbar verwittertes Kreuz auf einem Grab, undeutlich schwer, vielleicht ein Symbol dafür, wie schwer es ist, sich aus der Masse zu erheben, zu schwer um es mit bloßen Händen aufzuheben.
Noch ist das Gewand Jesu leuchtend weiß und unbefleckt. Er steht ja erst am Anfang seines Weges. An seinem Kreuz hängt ein zu einer symbolischen Krone gewundener echter Rosenstängel.
Es ist schwer für die Menschen unter ihm, sich aus der Menge herauszulösen und sich zu verwandeln, so wie er es uns vormacht. Doch auch der schwerste Weg beginnt mit dem ersten Schritt.

Wir wollen beten:
Herr, um uns die Weite deines Himmels zu zeigen, nimmst Du diesen Weg auf dich.
Gib uns den Mut und die Einsicht, aufzustehen und dich zu begleiten.
Lass uns die ersten Schritte zur Verwandlung gehen und mache uns stark in unserer Entscheidung für diese Veränderung und zur Umkehr.

Zu Dir rufen wir:
A: Herr und Gott, erhöre uns…

Zugehörige Liedstrophe:
Ich sehe dich das Kreuz umfangen, / aus Liebe trägst du alle Schmach, /
so bist du selbst mir vorgegangen, / ich folge dir, mein Jesus nach.


3. Station: Jesus fällt unter dem Kreuz (J.M.)

Der Prophet Jesaja fordert:
Stärkt die schlaffen Hände und festigt die wankenden Knie! Sagt den Verzagten: Seid stark, fürchtet euch nicht.
(Jes 35,3-4)

 Bildbetrachtung/Meditation :
Jesus am Boden. Die ganze Wucht des Kreuzes auf seinem Körper.
Als ob das nicht schon genug wäre für diesen geschundenen Körper, liegen auf dem Kreuz die kleinen und großen Konflikte und Unversöhnlichkeiten, die unsere Welt kennt.
Ein paar Beispiele aus unserer Zeit:
Die Bomben in Syrien.
Die Zerstörung in Beirut.
Die weltweiten Flüchtlingsströme.
Aber auch bei uns im Land die Kinder- und Altersarmut.
Hoffnung im Bild gibt uns die Farbe der Dornenkrone. Das Grün wie die Hoffnung und die Leichtigkeit der Darstellung erwecken in uns den Eindruck, als würde sie bereits über allem schweben, hin zum himmlischen Frieden.

Wir wollen beten:
Gott, der du mitfühlst und barmherzig bist. Dass dein Sohn zusammenbricht unter der Last all dessen, wo wir versagen: das wollen wir nicht. Vergib uns, wo Streit und unsere Blindheit gegenüber all diesen schrecklichen Dingen geschieht. Hilf uns bei unseren Bemühungen, an einen friedlichen Umgang miteinander zu arbeiten,

Zu dir rufen wir:
A: Wende dich uns zu…

Zugehörige Liedstrophe:
Du fällst, o Jesus, hin zur Erde, / dich drücket meiner Sünden Last; /
o dass mein Herz erweichet werde, / da du so viel gelitten hast.


4. Station: Jesus begegnet seiner Mutter (T.Sch.)

Beim Evangelisten Lukas lesen wir:
Und Simeon segnete sie und sagte zu Maria, der Mutter Jesu: Siehe, dieser ist dazu bestimmt, dass in Israel viele zu Fall kommen und aufgerichtet werden, und er wird ein Zeichen sein, dem widersprochen wird, und deine Seele wird ein Schwert durchdringen. So sollen die Gedanken vieler Herzen offenbar werden. (Lk 2,34f)

Bildbetrachtung:
Das Kreuz in Grün steht für die Hoffnung, die Dornenkrone als Symbol der Erniedrigung und der Qual ist zerbrochen und erinnert in der Andeutung einer Herzform an die Liebe Gottes.
Die fünf Marienblumen als Zeugnisse von auch schwierigen fünf Wegpunkten des Lebens Jesu:
Geboren werden von der Mutter unter ganz ungünstigen Bedingungen.
Jesus als Kind Gottes im Tempel, der nicht an seine irdischen Eltern denkt.
Beim Hochzeitsfest zu Kana: Jesus sagt zu Maria: „Was habe ich mit dir zu tun?“
Jesus spricht vor unbekannten Leuten über Gott und lässt Maria nicht mehr zu sich.
Dennoch: Der Blick der Mutter, der Kraft schenkt auf dem schweren Weg zur Kreuzigung.

Wir wollen beten:
Gott, der du mitfühlst und barmherzig bist. Lass aus den Verwundungen am Wegrand unseres Lebens Blumen wachsen, zart und schön wie Marienblumen. Dann können wir dir auch unsere Kreuze hinhalten, die eigenen und die der zahllosen Mütter und Kinder, die Gewalt erleiden. Lass uns dort Frieden und Hoffnung schenken, wo Gewalt herrscht.

Zu dir rufen wir:
A: Wende dich uns zu…

Zugehörige Liedstrophe:
O Sohn, o Mutter, eure Herzen / sind ganz versenkt in Traurigkeit; /
ach, teilet mit mir alle Schmerzen, / lasst mich empfinden euer Leid.


5. Station: Simon von Kyrene hilft Jesus das Kreuz tragen (R.Bh.)

Der Evangelist Matthäus schreibt:
Auf dem Weg trafen sie einen Mann aus Kyrene namens Simon; ihn zwangen sie, sein Kreuz zu tragen.
(Mt 27,32)

Bildbetrachtung:
Zwei Hände, die nach dem Kreuz greifen. In der linken Handfläche Erde als Symbol für die Erde, die uns trägt. Sie wirkt wie eingebrannt. In der Erde ist ein Kreuz erkennbar. Auf dem Querbalken das Wort „Tragen“ wie ein Hilferuf. Die Schrift geht dabei auf die helfende Hand über. Vom Geschehen drumherum sehen wir nichts, aber wir können es uns vorstellen.
Ein Mann ist auf dem Weg vom Feld in die Stadt, als er der Menschenmenge begegnet.
Du da, wie heißt du? Sein Name: Simon. Hier, pack zu, pack mit an. So lautet der Befehl. Simon packt unter das Kreuz, Simon sieht den Mann, völlig kraftlos, aber mit diesen gütigen Augen. Simon sieht seine Heimat in diesen Augen, sein Libyen, ehemals ein friedlicher Ort, jetzt vom Bürgerkrieg zerrissen. Ein Spielball im Machtinteresse anderer Staaten, Das Land zerstört, hunderttausende Menschen auf der Flucht, ohne Heimat, ohne Zukunft. Und trotzdem findet Simon Halt in diesem Blick. Er packt zu und trägt dem das Kreuz, der in seinen Augen doch ihn trägt.

Wir wollen beten:

Gott, der du mitfühlst und barmherzig bist, gib uns die Kraft zu tragen, was uns und unsere Mitwelt belastet. Stärke jene, die sich durch ihr Engagement für die notleidende Menschen einsetzen und für eine freie und offene Gesellschaft eintreten.

Zu dir rufen wir:
A: Wende dich uns zu…

Zugehörige Liedstrophe:
Das Kreuz will niemand mit dir tragen, / du trägst allein all unsre Schuld; /
du könntest billig dich beklagen, / du schweigst und trägst es mit Geduld.


6. Station: Veronika reicht Jesus das Schweißtuch (U.L.)

Der Evangelist Matthäus schreibt:
Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und dir zu essen gegeben oder durstig und dir zu trinken gegeben?
Und wann haben wir dich fremd gesehen aufgenommen oder nackt dir Kleidung gegeben?
Und wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen?
Darauf wird der König ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.
(Mt 25, 37-40)

Bildbetrachtung:
Veronika suchte früher schon ganz die Nähe Jesu. Sie glaubt seinen Worten und spürt, wie durch seine Art zu leben und zu lieben die ganze Umgebung friedlicher wird.
Die Nachricht von der Verurteilung Jesu zum Tode verbreitete sich schnell in Jerusalem und auch Veronika erhielt die Nachricht.
Jetzt steht sie am Wegesrand und sieht, wie sehr die Last des Kreuzes Jesus quält. In der Hand hält sie ihr Tuch, welches Veronika schon lange durch ihr Leben begleitet.
Da fasst sie sich ein Herz, läuft mitten auf den Weg und hält ihm ihr Tuch hin, um seine Leiden erträglicher zu machen.
Veronika tupft Blut und Schweiß von seinem Gesicht. Tupft sein Gesicht mitten in ihr Tuch.
So bildet Jesus auf diesem Tuch seine Liebe ab.  

Wir wollen beten:
Gott, der du mitfühlst und barmherzig bist.
Was uns Schmerz bereitet, trägt deine Spuren.
Was uns heilig ist, trägt deine Spuren.
Wo wir trösten, helfen, lindern, trägt uns deine Spur.
Lass uns auf deine Spuren hinschauen und dem Leiden vieler namenloser Menschen ein Gesicht geben.

Darum rufen wir:
A: Wende dich uns zu…

Zugehörige Liedstrophe:
Geliebter Heiland, Mann der Schmerzen, / ach, zeige mir dein Angesicht /
und präg es ab in meinem Herzen, / o Jesus, meiner Seele Licht.


7. Station: Jesus fällt zum zweiten Mal unter dem Kreuz (J.Sch.)

Der Psalmist schreibt:
Ich aber bin ein Wurm und kein Mensch, der Leute Spott, vom Volk verachtet. Alle, die mich sehen, verlachen mich, verziehen die Lippen, schütteln den Kopf: Wälze die Last auf den Herrn! Er soll ihn befreien, er reiße ihn heraus, wenn er an ihm Gefallen hat. (Ps 22,7-9)

Bildbetrachtung:
Ignoranz und Selbstbezogenheit – Schlagwörter unserer Zeit. Wir laufen blind durch die Welt und übersehen das Leiden und die Nöte so vieler. Wir sehen einen Obdachlosen und denken vielleicht: Der braucht nur mit dem Trinken aufhören und sich eine Arbeit suchen. Wir erkennen neidisch Rentner, die ein großes Auto fahren oder auf ein Kreuzfahrtschiff steigen und übersehen die Seniorin, die sich jeden Cent für das Nötigste vom Mund absparen muss. Empfinden wir Mitleid mit Politikern, die durch Hetzkampagnen und aus Machtkalkül von ihren sog. „Parteifreunden“ gestürzt werden? Oder sagen wir: Selbst schuld – hätte er sich nicht so dumm angestellt!? Wir haben aus der Distanz heraus oft sehr einfache Rezepte. Jesus fällt zum zweiten Mal. Im Bild sehen wir ganz oben fünf rote Rosen. Oder sind es vielleicht Blutflecken? Blut, dass Jesus aufgrund unserer Ignoranz und Selbstbezogenheit vergossen hat? Wenn sie aber Zeichen des angebrochenen Frühlings sind, dann blühen sie in einer aschfahl und grau gewordenen Frühlingsluft.

Wir wollen beten:

Gott, der du uns unsere Sünden verzeihst. Lass das für uns vergossene Blut deines Sohnes in Rosen verwandeln. Kehre unsere Ignoranz und Selbstbezogenheit in Barmherzigkeit und Nächstenliebe.

Zu dir rufen wir:
A: Wende dich uns zu…

Zugehörige Liedstrophe:
Mit welcher Mühe und Beschwerde / trägt Jesus seines Kreuzes Last, /
doch abermals stürzt er zur Erde / und büßt, was du verschuldet hast.


8. Station: Jesus begegnet den weinenden Frauen (E.D.)

Der Evangelist Lukas berichtet:
Es folgte ihm eine große Menge des Volkes, darunter auch Frauen, die um ihn klagten und weinten. Jesus wandte sich zu ihnen um und sagte: Töchter Jerusalems, weint nicht über mich; weint vielmehr über euch und eure Kinder! Denn siehe, es kommen Tage, da wird man sagen: Selig die Frauen, die unfruchtbar sind, die nicht geboren und nicht gestillt haben. Dann wird man zu den Bergen sagen: Fallt auf uns! und zu den Hügeln: Deckt uns zu!
Denn wenn das mit dem grünen Holz geschieht, was wird dann erst mit dem dürren werden? (Lk 23,27-31)

Bildbetrachtung/Meditation:
Auch in seinem Schmerz wendet sich Christus den Menschen zu und bringt Licht und Hoffnung.
Aber: „Ihr Töchter Jerusalems, weint nicht über mich; weint über euch und eure Kinder! Beim Gedanken an die Menschen, die in Syrien und im Libanon unter physischer und psychischer Gewalt leiden, fragen wir uns: Kann es auch uns treffen? Werden wir die Menschen sein, die die Zeichen der Zeit, der Errettung, nicht erkannt haben, durch Gleichgültigkeit, Kleinmut oder Angst vor Verlust?

Wir wollen beten:
Gott, der du mitfühlst und barmherzig bist, du wendest dich uns zu, denn du kennst unseren Schmerz, aber auch unsere Zweifel, unser Zögern, unsere Ängste.
Komm, du wahres Licht vom Licht, komm ewiges Leben.
Wir wollen Nein zu allem sagen, was Menschen das Leben nimmt. Wir wollen klar und entschieden für den Weg des Friedens eintreten.
Gib Du uns den Mut und die Kraft dazu.

Zu dir rufen wir:
A: Wende dich uns zu…

Zugehörige Liedstrophe:
Allzeit will ich die Sünd bereuen, / sie ist, o Jesus, deine Pein. /
Mehr als den Tod will ich sie scheuen; / dann wirst du, Herr, mit gnädig sein.


9. Station: Jesus fällt zum dritten Mal unter dem Kreuz (W.M.)

Der Psalmist schreibt:
Er hatte keine schöne und edle Gestalt, sodass wir ihn anschauen mochten.
Er sah nicht so aus, dass wir Gefallen fanden an ihm.
Er wurde verachtet und von den Menschen gemieden, ein Mann voller Schmerzen, mit Krankheit vertraut.
Wie einer, vor dem man das Gesicht verhüllt, war er verachtet; wir schätzten ihn nicht.
Aber er hat unsere Krankheit getragen und unsere Schmerzen auf sich geladen.
Wir meinten, er sei von Gott geschlagen, von ihm getroffen und gebeugt.
(Jes 53,2b-4)

Bildbetrachtung /Meditation:
Das Bild erzählt von einem Sturz. Es erzählt von Dornen, die schroff nach außen weisen und nach innen in deine Kopfhaut stechen, schmerzhaft, bitter und scharf, trotz der Schönheit ihrer Blüten. Das Bild erzählt von Schmerzen und Qual und der gebeugten Haltung unter schwerem Holz.
Vor allem erzählt das Bild die steinigen Geschichten von elf Menschen, die dir folgten und die nun aber auf der Strecke geblieben sind – dazu noch einer, der dich schon vorher verriet. Elf, die jetzt nicht den Mut aufbringen, dich zu begleiten.
Wie ähnelt doch unsere Geschichte denen deiner zwölf Begleiter. Die Enttäuschung darüber drückt dich nieder. Wie oft - Jesus - fällst du mit uns und verzeihst uns unsere Schuld! So bist du in Wirklichkeit nicht mit Dornen bekrönt, sondern mit den bunten Blüten deiner Liebe.

Wir wollen beten:
Gott, der du mitfühlst und barmherzig bist, dein Sohn lässt unser Dunkel zu und stößt es nicht weg. Unsere Sehnsucht nach deinem Wort begleitet ihn. In unserem Fallen berühren wir in dieser Erfahrung des Verlorenseins Menschen aller Kulturen. Wir wollen zusammenstehen und unter uns den Frieden suchen.

Zu dir rufen wir:
A: Wende dich uns zu...

Zugehörige Liedstrophe:
Du willst zum dritten Male fallen, / doch deine Lieb erlieget nicht;
sie hilft mit reichen Gnaden allen, / wenn unsre Kraft zusammenbricht.


10. Station: Jesus wird seiner Kleider beraubt (P.H.)

Der Evangelist Matthäus schreibt dazu:
Nachdem sie ihn gekreuzigt hatten, verteilten sie seine Kleider, indem sie das Los über sie warfen. Dann setzten sie sich nieder und bewachten ihn dort. (Mt 27,35f)

Bildbetrachtung:
Noch ist Jesus nicht gekreuzigt, so greift schon eine übergroße Hand nach seinen Kleidern und nach seinem Leben. Wahrscheinlich gehört das auch zur Routine der zur Kreuzigung abgeordneten Soldaten, die Kleidungsstücke, die Stoffe, die noch etwas wert sind, unter sich aufzuteilen. Zerteilen werden sie das Gewand Jesu aber nicht, weil es aus einem Stück gewebt wurde - offenbar eine Besonderheit. Sie werden darum würfeln. Zur Hinrichtung haben sie als Zeitvertreib ihr Würfelspiel mitgebracht. Und Schicht für Schicht wird der Verurteilte seinen letzten Schutz verlieren.
Und trotzdem: Als sollte es uns eingeschärft werden, leuchten in signalroter Farbe die griechischen Anfangsbuchstaben für Jesus Christus auf, Jota und Chi, um zu sagen: Jesus ist der Christus, trotz aller Schmach, er ist der Gesalbte, der Erlöser und er bleibt es.
Manches Geschehen erinnert an Heute. Kriegsgerät, Waffen wechseln den Besitzer. Und jedes Mal wird davon die Welt dünnhäutiger, schutzloser, nackter. Und selbst Worte missachten schützende Barrieren, wenn sie Menschen verletzen: in Parlamenten, auf der Straße, vor Gerichten und auch in sozialen Netzwerken, im Internet.

Wir wollen beten:
Gott, der du mitfühlst und barmherzig bist.
Lass uns deinen Sohn, der den Weg zum Kreuz geht, wiederfinden unter denen, die schutzlos und heimatlos geworden sind und denen ihre Würde genommen wird.

Zu dir rufen wir:
A: Wende dich uns zu...

Zugehörige Liedstrophe:
Das Kleid wird Jesus abgerissen; / aus allen Wunden fließt das Blut; /
so muss dein Heiland für dich büßen, / sieh, was die Liebe für dich tut.


11. Station: Jesus wird ans Kreuz genagelt (K.Sch.)

Bei Lukas lesen wir:
Sie kamen an den Ort, der Schädelhöhe heißt; dort kreuzigten sie ihn und die Verbrecher, den einen rechts von ihm, den andern links. Jesus aber betete: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!
Um seine Kleider zu verteilen, warfen sie das Los.
Das Volk stand dabei und schaute zu; auch die führenden Männer verlachten ihn und sagten: Andere hat er gerettet, nun soll er sich selbst retten, wenn er der Christus Gottes ist, der Erwählte.
Auch die Soldaten verspotteten ihn; sie traten vor ihn hin, reichten ihm Essig und sagten: Wenn du der König der Juden bist, dann rette dich selbst! (Lk 23,33-37)

Bildbetrachtung:
„Vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun“. Das sind die Worte Jesu am Kreuz.
Kalt ist der Hammer, sein Metall unbarmherzig. Kalt wird auch der Griff der Zange sein, die die Nägel aus dem gemarterten Leib zieht.
Spüren wir die Brutalität der Henker? In dem Moment, in dem wir hören, wie der Hammer mit starker Hand auf die Nagelköpfe geführt wird, wissen wir, was zu tun ist.
Sie schlagen den, der so viele Leiden gelindert und so vielen Hilflosen heilende Hände auferlegt hat, erbarmungslos ans Kreuz.
Die übergroß dargestellten Nägel bohren sich nicht nur in die Hände des Gekreuzigten, sie bohren sich auch in unser Herz. Dort, in unserem Herzen, tragen wir die Last des Gekreuzigten mit.
Wir können nicht die Täter in die Zange nehmen. Das wäre nicht mutig, es wäre lebensgefährlich. Sie haben den Hammer, sie haben die Macht. Sie kontrollieren das Geschehen. Wir haben nur die leise Kraft, die wir den Opfern schenken. Mehr richten wir nicht aus.
Aber auch nicht weniger. Beharrlich finden wir mit leisen Tönen Gehör. Wir müssen nicht laut, wir sollen nur entschieden sein.

Wir wollen beten:
Gott der du mitfühlst und barmherzig bist, du weißt, dass wir viel zu oft das Leid nicht verhindern können. Meist können wir nur Geschehenes lindern. Hilf uns, zu erkennen wo wir klug handeln müssen, leise, geräuschlos, und zu erkennen, wo es nötig ist, die Stimme zu erheben für ein friedvolleres Miteinander, gegen die Gier und Herrschsucht der Mächtigen.

Zu dir rufen wir:
A: Wende dich uns zu...

Zugehörige Liedstrophe:
Ich will mit dir, o Jesus, sterben / der Welt, dem Fleisch, der Eitelkeit; /
nur so kann ich das Heil erwerben, / nur so eingehn zur ewgen Freud.


12. Station: Jesus stirbt am Kreuz (E.L)

Der Evangelist Markus schreibt dazu:
Von der sechsten Stunde an war Finsternis über dem ganzen Land bis zur neunten Stunde.
Um die neunte Stunde schrie Jesus mit lauter Stimme: Eli, Eli, lema sabachtani?, das heißt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?
Einige von denen, die dabeistanden und es hörten, sagten: Er ruft nach Elija.
Sogleich lief einer von ihnen hin, tauchte einen Schwamm in Essig, steckte ihn auf ein Rohr und gab Jesus zu trinken.
Die anderen aber sagten: Lass, wir wollen sehen, ob Elija kommt und ihm hilft.
Jesus aber schrie noch einmal mit lauter Stimme. Dann hauchte er den Geist aus.
Und siehe, der Vorhang riss im Tempel von oben bis unten entzwei. (Mt 27,45-51a)

Bildbetrachtung:
Die Welt wird düster. Der Himmel verdunkelt sich. Der Vorhang reißt auf.
Du stirbst.
Der Gottessohn leidet wie ein Mensch, wie du und ich.
Wer gibt schon für mich sein Leben?
Weiß ich jemanden in meiner Nähe, der bei mir bleibt, wenn ich leide?
Wie gehe ich mit Leiderfahrung um?
Wer tröstet mich?
Deine Freunde sind geflohen. Ein schmerzvoller und einsamer Tod.
Und trotzdem hast du ein Leben voller Wunder gelebt. Gehütetes Leben.
Du bleibst.

Wir wollen beten:
Gott, der du mitfühlst und barmherzig bist.
Durch dein Leiden sehen wir unser Leiden neu.
Verwandle unsere Wunden in Trost, der uns und die Welt heil macht und uns Hoffnung und Zuversicht schenkt.

Zu dir rufen wir:
A: Wende dich uns zu...

Zugehörige Liedstrophe:
Du, Jesus, bist am Kreuz gestorben, / aus Liebe wählst du diesen Tod. /
So hast du mir das Heil erworben; / o ewig lieb ich dich, mein Gott.


13. Station: Jesus wird vom Kreuz abgenommen und in den Schoß seiner Mutter gelegt (U.L.)

Johannes berichtet uns:
Josef aus Arimathäa war ein Jünger Jesu, aber aus Furcht vor den Juden nur im Verborgenen. Er bat Pilatus, den Leichnam Jesu abnehmen zu dürfen, und Pilatus erlaubte es. Also kam er und nahm den Leichnam ab. (Joh 19,38)

Bildbetrachtung:
Jesus nähert sich dem Himmel.
Grau der Himmel.
Wir sehen ihn dort und der blaue Mantel seiner Mutter Maria färbt auch sein Gewand.
Grau wie der Himmel sind die Reste ihrer Angst.
Blau der Horizont.
Wir sehen ihn dort ruhig schweben, vom Leiden erlöst.
Das Blau steht für Maria, die großes Vertrauen in Gott und den von ihm vorbestimmten Weg hat.
Weil Maria weiß, was Leiden ist, bringt sie den Schmerz der Menschen durch ihren Sohn vor Gott. Weil sie weiß, wie Gott spricht, hört sie seine Stimme auch in dieser trostlosen Situation.
Weil sie weiß, wie Gott leuchtet, sieht sie sein Strahlen auch an ihrem toten Sohn,
sieht es da, wo vorher noch Dornen seinen Kopf krönten,
sieht es da, wo wir Tod sehen und Verzweiflung.
Schon jetzt nimmt Jesus unsere Angst mit in die Weite seiner Hoffnung.

Wir wollen beten:
Gott, der du mitfühlst und barmherzig bist, wir bitten dich:
Nimm alle auf, die einen gewaltsamen Tod gestorben sind.
Nimm alle auf, die als Kinder tot im Schoß ihrer Mutter gelegen haben, und um die ihre Eltern trauern.
Lass uns auch denen beistehen, deren Hoffnungen auf ein geschwisterliches Miteinander zerbrochen sind.

Darum rufen wir:
A: Wende dich uns zu…

Zugehörige Liedstrophe:
Ich liege, Mutter, dir zu Füßen, / nimm gnädig an mich als dein Kind; /
o lass mich Jesu Wunden küssen / und weinen über meine Sünd.


14. Station: Der Leichnam Jesu wird in das Grab gelegt (J.Sch.)

Der Evangelist Lukas schreibt:
Und er [Josef von Arimathäa] nahm ihn vom Kreuz, hüllte ihn in ein Leinentuch und legte ihn in ein Felsengrab, in dem noch niemand bestattet worden war. Das war am Rüsttag, kurz bevor der Sabbat anbrach.
Die Frauen in seiner Nachfolge, die mit Jesus aus Galiläa gekommen waren, sahen das Grab und wie der Leichnam bestattet wurde.
(Lk 23,53-55)

Bildbetrachtung:
Verzweiflung und Trauer. Viele Menschen trauern tagtäglich. Geliebte Menschen sterben im Krieg, verhungern und verdursten. Menschen werden aus Habgier und Eifersucht ermordet. Menschen sterben an Krankheiten wie Krebs oder töten sich aus Verzweiflung.
Was bleibt? Trauer, Wut, Verzweiflung… Häufig macht sich eine unsägliche Stille breit - der geliebte Mensch ist nicht mehr da. Was bleibt übrig? Die Erinnerung, die Liebe und ein Grab (hoffentlich!).
Das Bild zeigt drei Frauen ziemlich abseits vom Grab. Haben sie Angst, wenn sie näher treten, dass die Wahrheit dann real wird? Hätten sie mehr Mut, könnten sie die abgelegten Leinenbinden vor dem Grab sehen und erkennen, dass die unsägliche Stille weichen kann. Vielleicht könnten sie eine Vorahnung bekommen, dass die Trauer sich in Staunen und Freude verwandelt wird, wenn der Engel sagt: Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten (Lk 24,5).

Wir wollen beten:
Gott, der du die Trauernden trösten willst, mache uns zu deinem Werkzeug, um für unsere Mitmenschen, gerade in ihren schwersten Stunden, da zu sein. Lass sie durch uns Halt erfahren und wieder Hoffnung schöpfen.

Zu dir rufen wir:
A: Wende dich uns zu…

Zugehörige Liedstrophe:
Ich will mit dir, o Jesus, sterben / der Welt, dem Fleisch, der Eitelkeit; /
nur so kann ich das Heil erwerben, / nur so eingehn zur ewgen Freud.


15. Station: Auferstehung (R. Bf.)

Matthäus schreibt dazu:
Nach dem Sabbat, beim Anbruch des ersten Tages der Woche, kamen Maria aus Magdala und die andere Maria, um nach dem Grab zu sehen.
Und siehe, es geschah ein gewaltiges Erdbeben; denn ein Engel des Herrn kam vom Himmel herab, trat an das Grab, wälzte den Stein weg und setzte sich darauf. Sein Aussehen war wie ein Blitz und sein Gewand weiß wie Schnee.
Aus Furcht vor ihm erbebten die Wächter und waren wie tot.
Der Engel aber sagte zu den Frauen: Fürchtet euch nicht! Ich weiß, ihr sucht Jesus, den Gekreuzigten. Er ist nicht hier; denn er ist auferstanden, wie er gesagt hat. Kommt her und seht euch den Ort an, wo er lag! Dann geht schnell zu seinen Jüngern und sagt ihnen: Er ist von den Toten auferstanden und siehe, er geht euch voraus nach Galiläa, dort werdet ihr ihn sehen. Siehe, ich habe es euch gesagt.
Sogleich verließen sie das Grab voll Furcht und großer Freude und sie eilten zu seinen Jüngern, um ihnen die Botschaft zu verkünden. (Mt 28,1-8)

Bildbetrachtung:
War in der ersten Station das Kreuz noch bläulich weiß, so ist es jetzt von leuchtenden gelben Streifen durchzogen. Aus dem Dunkel der Nacht kommend endet der immer enger werdende Kreis an einem Ring aus Erde, in dem Blumen wachsen werden. Es ist das Samenkorn, das auf und aus dem Kreuz zur Blume wird, weil es im Licht steht.
Jetzt liegt es an uns, die Blume zu stärken, dass sie einem Sturm trotzen kann.
Denn Auferstehen meint doch auch Aufstehen, aufrichten, sich strecken, gehen, weiter gehen, voran gehen, in Bewegung bleiben, aufeinander zugehen, miteinander gehen, die anderen mitnehmen.

Wir wollen beten:
Gott wir wollen in Bewegung bleiben und wachsen, wie das Samenkorn, das immer weiterwächst.
Gib uns den inneren Frieden, der uns mit den Mitmenschen aussöhnt und uns miteinander gehen lässt.
Hilf uns offen zu sein, neugierig zu bleiben für das Kommende, für das Unbekannte, damit wir dereinst das Leben feiern können, das über den Tod hinausgeht und das uns mit dir und allen anderen Menschen verbindet.

Zu dir rufen wir:
A: Wende dich uns zu…

Zugehörige Liedstrophe:
Du bist lebendig hier zugegen, / hast neu das Leben uns gebracht. /
So woll´n auch wir auf allen Wegen / Gott beten an und seine Macht.


V: Lasst uns gemeinsam beten (J.Sch.):
Herr Jesus, nachdenklich halte ich inne am Fuß deines Kreuzes:
Auch ich habe es gezimmert mit meinen Sünden!
Deine Güte, die sich nicht verteidigt und sich kreuzigen lässt,
ist ein Geheimnis, das mich überwältigt.
Dein Todestag ist der Tag der Leere,
der Tag der Angst und der Verlorenheit,
der Tag, an dem alles zu Ende scheint.
Doch er ist nicht der letzte Tag.
Der letzte Tag ist Ostern,
das Licht, das sich wieder entzündet,
die Liebe, die allen Hass überwindet.
Herr Jesus, gib uns den festen Glauben Marias,
um an die Wahrheit von Ostern zu glauben;
gib uns ihren klaren Blick,
um das Leuchten zu sehen, das den letzten Tag der Geschichte ankündigt,
mit einem neuen Himmel und einer neuen Erde.
AMEN.

Segensgebet und Segen (Dekan Hermany)


Schlusslied (GL 291,4-6)
4. Wollen wir Gott loben, leben aus dem Licht. /
Streng ist seine Güte, gnädig sein Gericht. /
Kyrie eleison …
5. Denn die Erde jagt uns auf den Abgrund zu. /
Doch der Himmel fragt uns: Warum zweifelst du? /
Kyrie eleison
6. Hart auf deiner Schulter lag das Kreuz, o Herr, /
ward zum Baum des Lebens, ist von Früchten schwer. /
Kyrie eleison

Orgelnachspiel

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